Als Anerkennung seiner geleisteten Dienste für den Verein wurde Markus Gilch zum Ehrenmitglied des SV Raigering ernannt. Die Vorstandschaft bereitete dem ehemaligen Schatzmeister im Rahmen des Dankeschön-Abends damit ein adäquates Abschiedsgeschenk. Thomas Graml ließ in seiner Laudatio die Anfänge des Ehrenamts von Markus Gilch Revue passieren und spannte den Bogen über Herausforderungen und Erfolge der letzten Jahre. Die gesamte Laudation zum Nachlesen:
„Liebe Panduren, liebe Gäste,
verehrte Ehrenmitglieder,
liebe Sportkameradinnen und Sportkameraden,
heute ist ein besonderer Abend. Ein Abend, an dem wir nicht nur zurückblicken, sondern auch Danke sagen – an jemanden, der über viele Jahre das Rückgrat unseres Vereins war, ohne sich je in den Vordergrund zu drängen.
Wenn wir auf die Ahnengalerie unserer Ehrenmitglieder schauen, dann sehen wir dort Frauen und Männer, die Enormes für unseren SV Raigering geleistet haben.
Sie alle haben den Verein geprägt – zu ihrer Zeit, auf ihre Weise.
Aber da fehlte bis heute noch einer. Einer, der im letzten Vierteljahrhundert die Geschicke unseres Vereins entscheidend mitgestaltet hat. Einer, der im Hintergrund gewirkt hat – leise, zuverlässig und mit kühlem Kopf.
Wer ist dieser „Er“?
Wir tun jetzt einfach so, als könnten wir die Spannung noch ein bisschen halten.
Also gut – er ist Baujahr 1969, trat 1979 in den Verein ein, spielte sogar Fußball – oder er hat’s zumindest versucht.
Er war Jugendtrainer, Beiratsmitglied von 1999 bis 2002 und dann – stolze 22 Jahre lang – Schatzmeister des Hauptvereins.
Na, jetzt wissen wir’s alle.
Der SV Raigering ernennt heute Markus Gilch zum Ehrenmitglied!
Ich erinnere mich noch gut:
1999 – Markus war gerade frisch im Beirat. Mein Vater, damals 3. Vorsitzender, hatte die Idee, junge Leute in die Vorstandsarbeit einzubinden.
Er überredete Markus, als „zweiter Kassier“ einzusteigen – und das war, rückblickend, ein echter Glücksgriff!
Als 2002 der Euro kam, brauchte auch der SVR einen neuen Schatzmeister. Und wer könnte das besser als ein Finanzbeamter? Dachte sich die Mitgliederversammlung – und wählte Markus.
Markus, hast du damals eigentlich noch mit dem großen Kassenbuch gearbeitet?
Ich kann mich aus meiner Kassenprüfer-Zeit beim SVR noch an dieses riesige Journal erinnern. Keine Exceldatei, kein PC-Programm. Nein, Papier.
Markus war weit mehr als ein Schatzmeister.
Er war unser Buchhalter, unser Steuerbüro, unser Finanzminister.
Er war Ordnungsdienst, der letzte in der Bar auf den legendären Sommernachtsfesten am alten Platz und manchmal auch unser Bankbote.
Er trug Überweisungen persönlich zur Bank, besorgte Wechselgeld, schleppte Datenträger für den Beitragseinzug – und stand an jedem Heimspiel an der Stadionkasse.
Außer natürlich, der Club – also der 1. FC Nürnberg – hat gespielt. Dann kam Markus eben nach dem Abpfiff noch ins Sportheim, um die Abrechnung zu machen.
In seiner Amtszeit hat sich unser Verein enorm entwickelt:
Anfang der 2000er waren wir rund 800 Mitglieder – heute kratzen wir regelmäßig an der 1300er-Marke.
Damals hatten wir vier Sparten, heute eine bunte Vielfalt an Angeboten – von Fußball über Fitness bis hin zu Reha-Sport.
Von zehn Mannschaften im Spielbetrieb sind wir auf stolze 25 gewachsen!
Und wer das alte Sportheim noch kennt, weiß:
Beiratssitzungen dauerten damals oft bis in die frühen Morgenstunden – und irgendwann sah man seine eigene Hand nicht mehr, vor lauter Zigarrenrauch.
Wir trainierten auf Sand – heute auf Kunstrasen.
Das Haushaltsvolumen ist gewachsen, die Zahl der Trainerinnen, Übungsleiter, Angestellten – und Markus hatte alles im Blick.
Er hat die Finanzen des Vereins nicht nur verwaltet, sondern geformt.
Er war derjenige, der Struktur, Übersicht und Nachhaltigkeit geschaffen hat. Damit der SVR „fit in die Zukunft“ marschieren kann.
Und dann war da noch das große Abenteuer:
Das Hochwasser, die Entscheidung: Wir müssen raus aus dem Kessel, raus aus dem Dorf – der Pandurenpark entsteht.
Ein Millionenprojekt, die bedeutendste Infrastruktur-Investition der Vereinsgeschichte – und Markus wickelte das Ganze finanziell ab.
Angebote prüfen, Ausschreibungen begleiten, Zuschüsse beantragen – und das alles ehrenamtlich. Woche für Woche, Jahr für Jahr.
Ein weiterer Meilenstein: Die Neustrukturierung der Vereinsfinanzen im Rahmen der „Zukunftswerkstatt 2028“.
Da war viel zu diskutieren – aber am Ende hat Markus das Ding mit kühlem Kopf, Fachkenntnis und Durchsetzungsvermögen durchgezogen.
Der SVR etabliert Gesundheits- und Reha-Sport als feste Säulen neben dem Fußball. Weil Markus bereit war, auch dieses Thema mit den dafür notwendigen Vereinbarungen und Abrechnungen mit den Krankenkassen anzugehen.
Und als wir dachten, schwieriger geht’s nicht, kam die Situation, dass wir fürs Sportheim keinen neuen Pächter fanden.
Markus hatte dies schon geahnt und präsentierte seine Idee, eine Panduren-Event-UG zu gründen – der Plan B lagen schon in seiner Schublade.
Damit konnte unser Sportheim weiterhin der gesellige Mittelpunkt unseres Vereinsleben bleiben, der Betrieb war gesichert und das Provisorium UG hielt 10 Jahre.
Lieber Markus,
wir alle wissen: Was du in diesen 25 Jahren für den SV Raigering getan hast, kann man gar nicht in Zahlen ausdrücken – obwohl du’s vermutlich versuchen würdest.
Du warst immer da, wenn’s drauf ankam.
Mit Sachverstand, mit Geduld, mit klarem Kopf – und mit einem Herz für die Panduren.
Du hast uns gezeigt, dass Ehrenamt keine Pflicht ist, sondern Leidenschaft.
Dass man Verantwortung übernehmen kann, ohne sich wichtig zu machen.
Und dass man Großes bewegt, wenn man einfach beständig dranbleibt.
Dafür sagen wir heute, von Herzen und im Namen aller Mitglieder: Danke, Markus!
Danke für deine Arbeit, deine Zeit, dein Engagement, deine Freundschaft.
Und danke, dass du im kongenialen Duo mit unserm Rudi Pirzer den SVR zu dem gemacht hast, was er heute ist:
Ein moderner, lebendiger, starker Verein – mit Wurzeln, Herz und Zukunft.
Lieber Markus,
herzlichen Glückwunsch zur Ernennung zum Ehrenmitglied des SV Raigering!
Das hast du dir redlich verdient!“
