Was waren das in der Vergangenheit für brisante Nachbarschaftsduelle zwischen dem SV Raigering und dem SSV Paulsdorf. Hunderte von Zuschauern pilgerten auf die Plätze und schauten zu, wie die Mannschaften bissig und derweilen hinterlistig um jeden Grashalm kämpften. Auch im Umfeld der jeweiligen Derbys gab es Kabbeleien und so mancher sonntägliche Friede am Mittagstisch war gefährdet. Ansonsten wechselten Spieler munter hin und her und auch die Kooperation zwischen den Jugendabteilungen und den Hauptvereinen funktionierte ohne Reibungsverluste.

Der nachbarschaftliche Zündstoff ist inzwischen verraucht. Dennoch brauchen die Zuschauer sich nicht auf ein Freundschaftsspiel einstellen. Nach den jüngsten Erfolgen wittert Paulsdorf eine reelle Chance den Relegationsplatz zu erreichen. Und selbst der direkte Klassenerhalt ist theoretisch wieder machbar. Zusätzlich umweht die Begegnung der Hauch des Abschieds. Andre Gröschl, der sich beruflich nach Köln verändert hat, wird letztmalig im blau-weißen Trikot der Panduren auflaufen. Das er motiviert ist, sich mit einem Dreier aus Fußball-Raigering zu verabschieden, ist unbestritten.

„Ich lasse mich überraschen, wieviel meine Mannschaft diesmal investiert. Ob sie den letzten Willen zeigt, sich am Gegner aufzureiben“, ist dagegen Cheftrainer Martin Kratzer nicht so sicher. Zu unbeständig sind die Leistungen seit dem es für den SVR nur noch um die goldene Ananas geht. So ist es mittlerweile, laut Übungsleiter Kratzer, typisch Raigering, abzuwarten wie das Spiel läuft und wenn der Gegner besser in die Partie reinfindet, fährt das SVR-Team den Aufwand auf das Nötigste zurück. Die Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten zogen daher auch in Kastl vier Tore nach sich. Und die Offensive war erneut unkreativ. Gegen Paulsdorf muss daher eine andere Einstellung und andere Lösungen, gegen die zu erwartende Manndeckung über den gesamten Platz, her.

SV RAIGERING