Der Kern der Mannschaft mit Coach Simon Gräß, Kapitän „Schoko“ Pirzer, „Sterni“ Gimpl, „Hacki“ Ries, „Merlin“ Gebhard, Sepp Vogl, Daniel Neugebauer und Alex Koppitz war bereits 2016 mit am Start, als man Vizemeister wurde, und wartet seither auf den ganz großen Coup. Allerdings wusste auch Coach Gräß, dass seine Recken „reifer“ wurden, die meisten der oben Genannten schon jenseits der 40 sind und die Konkurrenz in der Altersklasse Ü32 vermutlich mit jüngeren Kickern agieren würde. Auch die Vorbereitung verlief nicht optimal, da man in der aktuell laufenden Saison erst ein Ligaspiel bestreiten konnte, das im heimischen Pandurenpark auch noch mit 1:2 verloren ging und zudem einige wichtige Akteure nicht regelmäßig am Mannschaftstraining teilnehmen konnten. Somit hieß die Devise am vergangenen Sonntag, sich auf dem nagelneuen Sportgelände des TV Geisenhausen ordentlich zu verkaufen.
Dieses Vorhaben gelang den AH-Panduren besser als erwartet, denn in der gesamten Vorrunde konnte Keeper Alex Koppitz gemeinsam mit seiner sattelfesten Innenverteidigung um „Erri“ Erras und Manu Jank sein Gehäuse sauber halten, was letztlich auch ausschlaggebend für den Gruppensieg war.
Gleich im ersten Spiel siegte man gegen den Gastgeber, welcher lautstark von seinen Fans angefeuert wurde, durch ein Tor von Sergej Bernhardt mit 1:0, was Erleichterung im SVR-Lager schaffte. Da im Turniermodus der AH kein Halbfinale ausgespielt wird, erreicht nämlich nur der Gruppensieger das Finale. In der zweiten Partie gegen die DJK Unterspiesheim kam man nicht über ein 0:0 hinaus, dennoch hatten die Männer um Kapitän Pirzer den Finaleinzug im letzten Match selbst in der Hand. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegen den punktgleichen oberbayerischen Vertreter SG Stockdorf/ Gräfelfing/ Pentenried musste man gewinnen. In dieser Partie fiel nach schöner Vorbereitung und scharfer Hereingabe von „Sergio“ Bernhardt durch ein Eigentor das 1:0. In der dramatischen Schlussphase konnte Koppitz einen Distanzschuss mit einer herrlichen Parade gerade noch an die Latte lenken und hielt somit die knappe Führung und den damit verbundenen Gruppensieg fest.
Nun stand man im Finale dem großen FC Bayern München gegenüber, der zuletzt 3x in Folge den Titel gewinnen konnte. Doch dieses Jahr musste der Favorit um das Finale zittern, da er zunächst sein erstes Gruppenspiel kurz vor Schluss nur äußerst knapp mit 2:1 gewinnen konnte und in der letzten Partie mit 3:0 eine Punktlandung setzte, um mit Punktgleichheit sowie gleicher Tordifferenz aufgrund eines mehr erzielten Treffers Platz eins in ihrer Gruppe erreichte.
Den Männern um Trainer Gräß war bewusst, dass man der Underdog in diesem Finale war, dennoch setzte man sich zum Ziel mitzuspielen und nicht nur in der eigenen Hälfte zu verschanzen. Dies gelang in der Anfangsphase sehr gut, so dass nach einer schönen Kombination „Schokolok“ Pirzer mit einer flachen Hereingabe von Ries bedient wurde, sein Abschluss aber nur den Außenpfosten traf. Aufgrund des beherzten Auftritts zog der SVR schnell sämtliche Zuschauer auf seine Seite, doch der FCB ließ sich dadurch nicht beirren. Nach einem zweifelhaft zugesprochenen Freistoß landete das Leder nach einer Kopfballverlängerung am hinteren Fünfer-Eck beim ehemaligen Zweitligaspieler Patrick Würll, der sich diese Chance nicht nehmen ließ und die Führung markierte. Als kurz vor der Pause, nach einer langen Ecke, wiederum Würll per Kopf auf 2:0 erhöhte, wussten die Panduren um ihre schwindenden Chancen.
In der zweiten Hälfte musste man der läuferisch wie kämpferisch anstrengenden Vorrunde Tribut zollen, die Bayern-Kicker hatten einfach noch mehr Sprit im Tank und zeigten nun auch in der Offensive ihre spielerische Klasse. Obwohl man durch Umstellung auf Dreierkette und dem letzten Schachzug, Geheimwaffe Manu Jank ins Sturmzentrum zu beordern, alles versuchte, erhielt der SVR postwendend mit dem 0:3 den Todesstoß. Das Finale war entschieden, die Titelhoffnung der Panduren erlosch und der FCB hatte weiter Spaß am Fußballspielen, konnte aufgrund der sich nun bietenden Räume einige Konter sauber ausspielen und erzielte noch einen weiteren Treffer.
Trotz der zunächst vorherrschenden Enttäuschung gewann schnell die Freude über den 2. Platz und der damit gewonnenen bayerischen Vizemeisterschaft 2021 „die Überhand“. Nun gilt es in den nächsten zweieinhalb Wochen bei einem straffen Programm die verbleibenden vier Ligaspiele noch erfolgreich zu bestreiten, um in die Finalrunde des Bezirkes Oberpfalz einzuziehen, damit weiterhin die Möglichkeit besteht, sich für das Landesfinale 2022 zu qualifizieren.